Osama Bin Laden und der 500-Euro-Schein
Ute Müller/ welt.de
Was haben der Terrorfürst und die Banknote gemeinsam? Kaum einer hat sie je gesehen. Doch das stimmt nicht ganz: Die Spanier lieben das große Geld, darunter Drogenkuriere, Waffenhändler oder Hauskäufer. Den Schwarzgeld-Handel bekommt Madrid nicht in den Griff.
Man vergleicht ihn hierzulande gerne spöttisch mit Bin Laden, dem Chef der Terrororganisation al-Qaida. Man weiß, dass es ihn gibt, doch kaum einer hat ihn je gesehen. Die Rede ist vom 500-Euro-Schein.
Was haben der Terrorfürst und die Banknote gemeinsam? Kaum einer hat sie je gesehen. Doch das stimmt nicht ganz: Die Spanier lieben das große Geld, darunter Drogenkuriere, Waffenhändler oder Hauskäufer. Den Schwarzgeld-Handel bekommt Madrid nicht in den Griff.
Man vergleicht ihn hierzulande gerne spöttisch mit Bin Laden, dem Chef der Terrororganisation al-Qaida. Man weiß, dass es ihn gibt, doch kaum einer hat ihn je gesehen. Die Rede ist vom 500-Euro-Schein.
Doch in Spanien treiben diverse Verdächtige mit dem großen Geldschein ihr Unwesen. Jede vierte 500-Euro-Note zirkuliert in dem südeuropäischen Staat. Die Regierung bekommt deswegen die Schwarzgeld-Flut nicht unter Kontrolle – wie die Bank von Spanien nun zähneknirschend einräumte, ist ihren Bemühungen, der Schattenwirtschaft und der mit ihr einhergehenden Schwarzgeldflut Einhalt zu gebieten, bisher kein Erfolg beschieden.
Im Gegenteil. So ist allein in den vergangenen beiden Jahren die Zahl der 500-Euro-Scheine in Spanien um 50 Prozent gestiegen, weil große Summen nach wie vor gern mit den handlichen Scheinen bezahlt werden, wie Steuerfahnder immer wieder monieren. Regelmäßig fordern diese, dass weniger der großen Banknoten in den Umlauf gebracht werden dürfen. Bei der Notenbank weist man freilich jegliche Verantwortung von sich. „Wir haben nur den Bedarf gedeckt, den Finanzinstitute bei uns angemeldet haben“, heißt es dort.
Obwohl viele Geschäfte und auch Tankstellen die 500-Euro-Scheine aus Furcht vor Fälschungen nicht akzeptieren, wird die iberische Halbinsel inzwischen von ihnen überflutet. In Spanien sind inzwischen 114 Millionen solcher Geldnoten in Umlauf. Zum Vergleich: In der gesamten Euro-Zone zirkulieren 434 Millionen der roten Scheine. Sprich, ein Viertel befindet sich in Spanien. Das Land selbst deckt sogar zwei Drittel seines gesamten Bargeld-Umlaufes mit diesen Papieren ab.
Als Schwarzgeld sind die Banknoten nicht nur bei Drogenkurieren und Waffenhändlern gefragt, ein Großteil der Scheine wird auch beim Kauf und Verkauf von Immobilien und Grundstücken verwendet. Noch immer ist es in Spanien üblich, bis zu einem Drittel des Kaufpreises eines Hauses unter der Hand in Schwarzgeld zu begleichen. Und aufgrund des anhaltenden Immobilienbooms finden sich genügend Gelegenheiten, das Geld unter die Leute zu bringen. Aus diesem Grunde setzte die Regierung von José Luis Rodríguez Zapatero im vergangenen Jahr eine Kommission zur Prävention von Geldwäsche und monetären Delikten (Seplac) ein, die seit Januar aktiv ist. Im Finanzministerium heißt es nun, dass derzeit rund 2000 verdächtige Bargeldeinzahlungen bei Banken, bei denen Beträge von über 120.000 Euro flossen, genau überprüft werden.
Besonders genau werden die Hauptstadt Madrid und die Küstenregionen unter die Lupe genommen. Auch bei Notaren, die dem Treiben jahrelang untätig zusahen, wächst allmählich die Kooperationsbereitschaft. „Wir haben den Behörden seit Jahresbeginn 250 der Geldwäsche verdächtige Transaktionen gemeldet, so José Marqueño, Präsident des Dachverbands der Notare. Allerdings sei das Prozedere der Geldwäsche in den vergangenen Jahren immer ausgeklügelter geworden und somit schwerer zu entdecken. „Die Delinquenten sind in mehreren Ländern aktiv, daher ist die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Delikte unerlässlich“, so Marqueño.
Als Schwarzgeld sind die Banknoten nicht nur bei Drogenkurieren und Waffenhändlern gefragt, ein Großteil der Scheine wird auch beim Kauf und Verkauf von Immobilien und Grundstücken verwendet. Noch immer ist es in Spanien üblich, bis zu einem Drittel des Kaufpreises eines Hauses unter der Hand in Schwarzgeld zu begleichen. Und aufgrund des anhaltenden Immobilienbooms finden sich genügend Gelegenheiten, das Geld unter die Leute zu bringen. Aus diesem Grunde setzte die Regierung von José Luis Rodríguez Zapatero im vergangenen Jahr eine Kommission zur Prävention von Geldwäsche und monetären Delikten (Seplac) ein, die seit Januar aktiv ist. Im Finanzministerium heißt es nun, dass derzeit rund 2000 verdächtige Bargeldeinzahlungen bei Banken, bei denen Beträge von über 120.000 Euro flossen, genau überprüft werden.
Besonders genau werden die Hauptstadt Madrid und die Küstenregionen unter die Lupe genommen. Auch bei Notaren, die dem Treiben jahrelang untätig zusahen, wächst allmählich die Kooperationsbereitschaft. „Wir haben den Behörden seit Jahresbeginn 250 der Geldwäsche verdächtige Transaktionen gemeldet, so José Marqueño, Präsident des Dachverbands der Notare. Allerdings sei das Prozedere der Geldwäsche in den vergangenen Jahren immer ausgeklügelter geworden und somit schwerer zu entdecken. „Die Delinquenten sind in mehreren Ländern aktiv, daher ist die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Delikte unerlässlich“, so Marqueño.
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